Unkraut darf nicht mit Unkraut in einen Topf geworfen werden

Vor allem ihre aggressive Vitalität macht diese Pflanzen unbeliebt, aber auch die Tatsache, dass sie in der Regel sehr unattraktiv sind. Sie haben dem Gartenbesitzer außer ihrem starken Wachstum kaum etwas zu bieten, keine schönen Blüten, keine originellen Blätter, sie sind nicht einmal als Schutz gegen Wind und Wetter zu gebrauchen.Sie machen sich nur breit, stehen den Kulturpflanzen im Licht und nehmen Ihnen Platz und Nährstoffe weg. Und sollte der Gärtner nicht aufpassen, haben diese gut angepassten Wilden die zarten und schöneren Lieblinge erdrückt und verdrängt.

Es bleibt sozusagen nichts anderes übrig, als etwas dagegen zu unternehmen.

Hier erweist sich die einfachste Methode meist auch als die wirkungsvollste. Gemeint ist das sogenannte Jäten von Unkraut. Abgesehen davon, dass diese unliebsamen Eindringlinge ganz unmittelbar und gezielt entfernt werden, lockert man dabei noch zusätzlich die Oberfläche des Bodens auf.Wie anstrengend diese Vorgehensweise verläuft, hängt überwiegend von der Beschaffenheit des Bodens ab. Ein ausgetrockneter, harter Boden wird sehr viel mehr Mühe machen als ein feuchter lockerer, denn man bekommt die Hacke kaum hinein und das Unkraut nicht heraus.

Auf zu nassem Boden kann das Jäten zu einer unangenehmen Rutschpartie werden. Es lohnt sich zwar, einen kurzen Schauer abzuwarten und einige Zeit danach ans Werk zu gehen.
Sind allerdings keine Wolken in Sicht, das Unkraut allerdings unübersehbar dicht, kann man sich diesbezüglich auch mit ausgedehnten Wassersprengen gut helfen. Es mag zwar etwas seltsam klingen, aber Unkraut lässt sich am besten entfernen, je üppiger es wächst. Kräftige Pflanzen bekommt man immer am besten mit ihrer ganzen Wurzel heraus.Dabei haben Freunde der biologischen Anbauweise ihre eigene Vorgehensweise entwickelt, mit diesen Pflanzen fertig zu werden. Sie gehen dabei von dem nicht von der Hand zu weisenden Gedanken aus, dass man durch die zahlreiche Anwesenheit solcher Pflanzen auf eine bestimmte Beschaffenheit des Bodens schließen kann.

Sie werden in diesen Kreisen auch als Zeiger-Pflanzen bezeichnet. Diese werden zwar ebenfalls ausgerissen, aber gern als Kompostbestandteil verwandt. Viele von diesen Wildkräutern gehören außerdem aufgrund ihrer Inhaltsstoffe zu begehrten Heilpflanzen.

Eine interessante Rolle spielen diese Pflanzen auch bei der Urbarmachung ungepflegter Böden. Als harte Pionierpflanzen erobern sie auch Böden, die für anspruchsvolle Kulturpflanzen viel zu kahl und unergiebig sind. So lockern zum Beispiel Löwenzahn und Diestel harte Böden auf und befördern Nährstoffe aus den tieferen Schichten nach oben. Auf diese Weise wirken Wildpflanzen häufig auch beim selbst Heilungsprozess des Gartensbodens mit, indem sie dort wachsen, wo sie ihre speziellen Bedingungen erfüllt sehen und ebenso plötzlich auch wieder verschwinden, wenn sich die Bodenverhältnisse des Gartens geändert haben.
Somit hat der Ausspruch, Unkraut ist nicht gleich Unkraut, durchaus seine Berechtigung!

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